Wirtschaftskammer „on Tour“: Obdacherland strotzt vor innovativen Projekten

Das Obdacherland beeindruckt nicht nur durch seine landschaftlichen Schönheiten und durch seinen Zirbenreichtum sondern steht auch für außergewöhnliche wirtschaftliche Innovationen. Das machte die „Wirtschaftskammer on Tour“ deutlich, die am vergangenen Donnerstag in der obersteirischen Markgemeinde halt machte.„Karl – warm“ gab’s dabei von WK-Vizepräsidenten und Industriellenvereinigung-Spitzenfunktionär Benedikt Bittmann in Richtung seiner schwarzen „Parteifreunde“ Mitterlehner und Schelling, denen er fehlendes wirtschaftliches Denken und Handeln vorwarf. Im Mittelpunkt der massiven Kritik Bittmanns steht die Steuerreform, seines Erachtens auf den Rücken der Gewerbetreibenden ausgetragen und lediglich ein Scheingefecht, das die außergewöhnlich hohe Arbeitslosenrate und den enormen Schuldenberg Österreichs weiter anheize. Zudem auch die Registrierkassenverordnung, die schlampig vorbereitet sei und zu mehr Unsicherheit als zu Klarheit führe: „Die Wirtschaft Österreichs hat kein Problem, eher ist der Finanzminister ein Problem für die österreichische Wirtschaft“, so Bittmann in seinem Klartext.

Ganz anders der Kommentar der hochrangigen Kammerfunktionäre – begleitet wurde Bittmann von Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder und Geschäftsführer Michael Gassner – zur Wirtschaft des Obdacherlandes: „Eine Region, die in ounkto Innovation ihresgleichen sucht!“ Konkret wurde dies bei Besuchen verschiedener Unternehmen konstatiert. Etwa bei der Maschinen- und Metalltechnik von Winfried Steiner, die mit der Herstellung von hochwertigen Pferdeboxen für Rennpferde und mit der Konzeption einer innovativen Bierzapfanlage für einen schnelleren Bierausschank Furore macht. Ein weiteres Beispiel liefert der Spezialmaschinenhersteller HAGE in Obdach, der mit seinen rund 100 Mitarbeitern mittlerweile zu einem Weltmarktführer in verschiedenen technischen Bereichen wurde und derzeit mit der Entwicklung eines hochkomplexen Gerätes für die Neurochirurgie das Tor in die Zukunft weit aufgestossen hat.

Weitere Betriebsbesuche galten der Tischlerei Baumgartner und der Bekleidungsfabrik Vogl sowie dem Modenhersteller Neuböck und der Maschinenfabrik Kober, in der jährlich rund 260.000 Rasenmäher von A bis Z hergestellt werden. Der Zusammenbruch der Baumax-Unternehmensgruppe hat hier zwar vorübergehend zu einem Einbruch auf der Abnehmerseite geführt, doch gezielte Gegenmaßnahmen sollten dieses Problem schon in absehbarer Zeit aus der Welt geschafft haben.

Regionale Probleme des Murtales artikulierte Regionalstellenchef Norbert Steinwidder. Im Vordergrund dabei die steigenden Arbeitslosenzahlen im Bezirk Murtal und das ungelöste demografische Problem der Abwanderung im Bezirk Murau: „Besonders wichtig ist es derzeit, der Jugend unsere Region schmackhaft zu machen, um eine Fortsetzung der unliebsamen Abwanderung und eine weitere Ausdünnung unserer Region zu verhindern“, so Steinwidder, der aus wirtschaftlicher Sicht eine „durchaus gute Stimmung“ verzeichnet, allerdings auch vor überhasteten Protesten bei Betriebsneugründungen und Ansiedlungen warnte. Ohne den Namen „Minex“ zu erwähnen sei gerade in diesem Bereich eine objektive Abwägung von Vor- und Nachteilen vorzunehmen: „Querschüsse und Gegenaktionen sollten nicht schon im Vorfeld geschürt werden, sondern zu jenem Zeitpunkt ins Spiel gebracht werden, der dafür vom Gesetz her vorgesehen ist“, so Steinwidder.

WK! Wk2